Wie ihr vielleicht auf Instagram mit bekommen habt, ist meine Tochter gerade mal wieder krank zuhause. Keine Seltenheit, gerade im Winter häufen sich die Keime in der KiTa und jeder neue Aushang gleicht einer unlustigen Partie Bullshit Bingo. Nun können wir um den heißen Brei herum reden oder es frei heraus sagen: Viele dieser Fälle könnten vermieden werden, wenn Eltern ihre kranken Kinder zuhause pflegen würden. Denn eine KiTa ist keine Krankenstation.
Medikamente die in der Windel auftauchen – keine Seltenheit
„Weißt du Franzi,“ sagte mir mal eine befreundete Erzieherin, „mittlerweile bin ich schon froh wenn die Eltern mir vorher sagen, das ihre Kinder krank sind. Dann muss ich mich weder über das Fieberzäpfchen in der Windel noch um einen rasanten Temperaturanstieg wundern.“
Solche und viele andere Aussagen habe ich über die Jahre gehört und es hängt mir zum Halse raus. Wie fahrlässig diese Situation allein ist. Stellt euch das mal vor – ein Kind was vorher Medikamente bekommen hat in eine Einrichtung zu geben. Alle sind unwissend, das Kind scheint normal. Und dann kommt der Fieberkrampf. Wolltet ihr Erzieher sein in diesem Moment? Die Verantwortung für dieses Kind tragen? Denn dann ist euer Job plötzlich nicht mehr abhängig von pädagogischer Leistung, sondern davon wie ihr in einer absolut unerwarteten Ausnahmesituation um das Leben eures Schutzbefohlenen zittert.
Ich bin absolute KiTa Befürworterin, denn ich denke das meine Kinder davon profitieren in einer liebevollen Umgebung, zusammen mit anderen Kindern einige Stunden ihres Tages zu gestalten. Ich sehe wie meine Kind davon profitiert – aber wie soll ein Erzieher genau das leisten, wenn er / sie sich um eine handvoll kranker Kinder gleichzeitig kümmern muss? Eltern anrufen muss, nur damit sie ihre Kinder abholen und am nächsten Tag mit „Die hat nichts“ wieder hin bringen?
„Na wenn dein Arbeitgeber das mit macht…“
Ein Satz den ich dann oft höre. Und wer denkt hier lustig vor mich hin zu tippen und auf Instagram herum zu geistern, das wäre mein Job, der irrt. Auch ich hatte einen kinderunfreundlichen Job vor meinem ersten Kind. Die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf ist allgegenwärtig und ich bin keine Ausnahme davon. Wisst ihr was ich gemacht habe? Gekündigt. Und mir dann einen Arbeitgeber gesucht der mich und meine Leistung zu schätzen weiß. Der „Alles klar Franzi, dann bis nächste Woche – Gute Besserung!“ sagt, wenn ich anrufe und mitteile, das mein Kind krank ist. Der mich freistellt, wenn die kindkrank-Tage aufgebraucht sind und mich Abends wenn die Kinder im Bett waren, nacharbeiten lies.
Vielleicht sind es auch nicht immer die Arbeitgeber die nicht umdenken wollen, sondern vielmehr die Arbeitnehmer die dieses Umdenken nicht fordern. Wieviele Unternehmen könnten es sich wohl heutzutage noch leisten, ihre Arbeitnehmer zu drangsalieren wenn sie wegen ihrer Kinder krank zuhause sind, wenn keiner dann noch dort arbeiten wollte?
Was kranke Kinder brauchen
Ich denke, kranke Kinder brauchen genau das was sich auch jeder Erwachsene wünschen würde. Zuhause sein, liebevoll umsorgt. Viel Schlaf und Ruhe. Ne Tasse Tee und eine kräftige Hühnersuppe – stattdessen stehen sie in einem trubeligen Gruppenraum. Wenn sie denn stehen und nicht halbmatt in der Kuschelecke vegetieren.
Der ewige Kreis (na wer hat die drei Worte gesungen?)
Und hier hört’s ja nicht auf. Das wirklich dicke Problem ist doch, dass kranke Kinder immer wieder andere Kinder anstecken. Wie oft habe ich mein Kind zwei Wochen Zuhause auskurieren lassen, nur um sie drei Tage in die KiTa zu schicken und dann besorgt festzustellen, dass sie die nächste Pest wieder mitgebracht hat.
Ich erinnere mich da sehr bildlich an eine Situation vor fast einem Jahr. Mein zweites Kind war gerade vier Wochen alt, mein Wochenbett war vorbei und mein Mann war wieder auf Arbeit. Ich war das erste mal allein Zuhause mit Baby und dann bekam meine Große Magen-Darm. Die erste Woche war hart. Ich saß einen halben Nachmittag wippend auf einem Pezziball, die Große im Tragetuch auf dem Rücken, den Kleinen stillend an der Brust. Geheult habe ich Sturzbäche. Aber es wurde besser, sie war nach knapp zwei Wochen wieder fit und ging in die Krippe. Um nach besagten drei Tagen eine dicke Bronchitis mitzubringen.
Gewundert hat’s mich nicht wirklich. Denn das Kind was jeden Morgen parallel gebracht wurde, hat sich in der Garderobe nach jedem Husten halb bekotzt. Und schrecklich geweint vor Schmerz. Als ich den Vater darauf ansprach, kam auch nicht wirklich eine Antwort. Das wäre gerade erst so schlimm geworden – klar. Ich als absolut unbeteiligte Mutter höre das Kind die letzten zwei Tage schon Husten als gäbs‘ kein Morgen mehr. Aber dir fällt das jetzt erst auf.
Ärzte in der Pflicht
Aber wenn die Eltern nicht greifen – sollten es nicht wenigstens Ärzte machen? Meine Erfahrungen diesbezüglich sind leider auch wirklich enttäuschend. Bislang wurde mir immer eine Gesundschreibung gleich beim ersten Mal in die Hand gedrückt, als ich mit meinem kranken Kind den Kinderarzt aufgesucht habe. Mein persönlicher Hit war, als ich vermutete das mein Kind sich mit H1N1 angesteckt hat. Die Gesundschreibung bekam ich für den gleichen Montag ausgestellt, an dem auch die Ergebnisse vom Abstrich aus dem Labor kommen sollten.
Davon abgesehen das meine Tochter nun wirklich nicht in der Verfassung war, eine KiTa zu besuchen – wie kann man denn ein Kind schicken, das eventuell eine ansteckende, ungeklärte Krankheit hat? Auch noch mit dem ärztlichen „Go“. Ich war schockiert und wechselte den Kinderarzt.
Keine kranken Kids in der KiTa – eine Utopie
Würden wir mal kurz in der Utopie schwelgen, das wir alle unsere kranken Kinder dort pflegen wo sie hin gehören – nämlich Zuhause. Dann hätten wir unterm Strich wahrscheinlich weniger grassierende Keime im Kindergarten, die andere Kinder und Personal bedrohen. Wir hätten alle unterm Strich weniger Kranktage. Und könnten am Ende auch noch sagen, das uns das Wohlergehen unserer Lendenfrüchtchen doch immer wichtiger war, als ein Job oder schief guckende Kollegen. Denn ganz echt – sie sind nicht lang so klein. Und werden uns nicht immer so dringend brauchen. Also lasst uns doch für unsere Kinder da sein, wenn sie es am meisten brauchen.
In diesem Sinne: Hatschi! Und Gute Besserung.
25 Kommentare
Wahre Worte! Es ist echt traurig… 🙁
Hej Franzi,
also mein kleiner hustet auch sehr! Schnell, viel, von November bis März. Er reagiert schnell mit der Lunge. Das habe ich ihm leider vererbt. Er war gerade drei Tage zu Hause deswegen. Mehr kann ich leider nicht leisten. Er hat weder Fieber, noch fühlt er sich schlapp, hustet aber kräftig. Ich bin Lehrerin, da kann ich leider tatsächlich nur begrenzt fehlen, da es sonst schwierig ist den ganzen Stoff sinnvoll zu unterrichten. Solche Blogposts machen mir tatsächlich ein schlechtes Gewissen, da auch ich die Ahnung habe, dass es für meinen Sohn besser wäre , behielte ich ihn länger zu Hause. Ich finde es insgesamt schwierig solche Sachen von außen zu bewerten, da man nur selten weiß, unter welchem Drück andere Eltern stehen.
Hallo Sabrina, danke für deine Worte. Mine Meinung kennst du ja – und ganz so „von außen“ betrachte ich es ja nicht. Ich bin auch Mutter, Arbeitnehmerin und habe auch kranke Kinder. Ich hoffe du findest vielleicht langfristig eine gute Lösung die für alle passt, auch für die Kinder die sich eventuell anstecken könnten.
Danke!
Seit Jaaaahren rege ich mich darüber auf. Vor meinen Jungs habe ich in einer städtischen Tagesstätte im U3 Bereich gearbeitet. Es ist unglaublich wie viele Eltern selbst kleinste Mäuse krank bringen. Da hängen die schlapp auf dem Arm, werden einfach auf dem Bauteppich abgesetzt, der Kopf getätschelt und „bis später“ gerufen beim Rausgehen. Wir handhaben es so, dass Herr Vader Alleinverdiener bleibt bis die Jungs „aus dem Gröbsten raus sind“. Sie sind eben nur einmal so klein, brauchen uns nur eine kurze Zeit so sehr. Klar leben wie deshalb nicht wie die Made im Speck, aber unseren Jungs zuliebe verzichten wir gerne auf so manchen unnötigen „Luxus“.
Du hast absolut Recht. Dieses Thema nervt mich mittlerweile wirklich. Mein Großer ist zwei Wochen krank zuhause, geht gesund genau drei Tage hin und zack das Nächste. Man könnte so viele Erkrankungen vermeiden, wenn Kinder nicht krank in die Kita gehen würden, denn wie du schon schreibst – eine Kita ist keine Krankenstation.
Ich wünsche ganz ganz baldige gute Besserung!
Wie recht du hast! Genau das predige ich auch ständig in meiner Umgebung. Z.B. wird das Kind mit Fiebersaft in den Kindergarten gebracht, weil ja heute der Nikolaus kommt…Ich finde es nicht nur dem Kind gegenüber unverantwortlich, sondern wie du schreibst auch den Erzieherinnen, den anderen Kindern, den Eltern gegenüber.
Verrückt oder? Ich hätte da als Mutter viel zu große Angst was da alles passieren könnte! Davon abgesehen das es unverantwortlich und unfair allen gegenüber ist…
Wenn sich das mal mehr Menschen zu Herzen nehmen würden!
Ich habs ja schon früher gehasst, wenn halb tote Kollegen sich mit einem Koffer voll Drogen zur Arbeit geschleppt haben, um dann allen anderen die Pest zu bringen…. (mit meinem sakrotan Notfallspray hab ich angedroht auch auf Menschen zu sprühen, sollten die zu nah kommen mit ihren Bazillen 😬)
Und jetzt mit Kita kind 100 mal schlimmer, ich könnte mich von Oktober bis März aufregen über die Verantwortungslosigkeit sooooo vieler Mamas!
Wie kann einem das so egal sein, dass andere Kinder sich anstecken, womöglich eine andere Mama dann wegen krankmeldung Probleme mit dem Arbeitgeber bekommt.. Oder Baby Geschwister der Kita Kinder ernsthaft krank werden?
Liebe Franzi,
ganz toller Blog Beitrag!!!!
Ich mache genau die gleichen Erfahrungen mit meinem Sohn. Ich lasse ihn manchmal wochenlang zu Hause um sich richtig auszukurieren- kaum ist er dann zwei Tage wieder in der Kita, hat er die nächste Seuche. Oftmals von total kranken Kindern wieder angesteckt. Es ist wirklich schlimm.
Oh Je. Ich wünsche gute Besserung und danke für deine lieben Worte
Danke Franzi, dass du denen die es noch nicht ode nicht so sagen können eine Stimme verleihst. Denn Fakt ist, es geht um unsere Kinder und wenn sie krank sind brauchen sie uns und Punkt.
Jaaaaaaa, Du sprichst mir aus der Seele. Nicht nur das es mein kleines Mäuschen betrifft, sondern auch mich, da ich in der Kita arbeite. Seit dem Ende meiner Elternzeit letzten Oktober bin ich ständig krank… verschleppe… werde wieder krank… und Nein nicht alle Erzieher/innen sind irgendwann abgehärtet. Ein Kreislauf… man hat keinen Nerv weil man ständig angeschlagen ist… nicht schön und lässt mich schon länger überlegen den Beruf zu wechseln, obwohl ich ihn eigentlich gerne mache… aber die ständigen Infekte schränken die Lebensqualität ein…
das macht einfach kein Spaß…
Ich stimme dir voll zu, kranke Kinder gehören nach Hause zum Auskurieren. Und ich bin sehr frustriert und angfressen, dass das der Normalzustand ist.
Du hast/hattest aber Glück bez bist privilligiert, dass du damals deinen Job kündigen und einen anderen suchen konntest. Ich verstehe aber, dass das nicht für alle on Frage kommt. Gerade mit Kindern überlegt ma sich gut ob ma sich eine Kündigung leisten kann und sich in eine finanzielle Notlage begibt. Denke dabei u. A. an die vielen Eltern im Verkauf, die ohnehin nicht gut verdienen. M. M. nach sollte es bessere gesetzliche Regelungen geben. Ein Recht auf Pflegeurlaub bei Krankheitsfeststellung, egal wie lange. Und parallel dazu sollten die Einrichtungen keine kranken Kinder übernehmen dürfen. 10 Tage Pflegeurlaub sind schnell weg.
Hey Carina – ja und nein. Also du hast schon recht aber ganz so priviligiert wie man vielleicht denkt bin auch ich nicht. Mein Mann ist Elektriker und icv tourismuskauffrau, auch wir haben ein Haus und Kredite und Verpflichtungen. Es ist nicht so als könnten wir auf ein Gehalt verzichten. Was viele aber zb nicht wissen: man kann seinen Job aufgrund von Unvereinbarkeit mit der Familie kündigen und bekommt damit auch ALG1, ohne gefürchtete Sperre. Das ist ja genauso viel wie Elterngeld die Monate zuvor. Ich war also zwei Monate arbeitslos, habe mich umorientiert u d dann was neues gefunden. Mir ist klar dass das nicht jeder so kann, Alleinerziehende zb. Und das es natürlich nicht so easy ist einen gut bezahlten Job zu kündigen – das war es auch für mich nicht. Aber ich denke wirklich, wo ein Wille ist da wird ein Weg sein. Nur von Anfang an sagen „das kann ich nicht, das klappt sowieso nicht.“ naja. Dann wird’s auch nichts. Hab ein schönes Wochenende und danke für deine wertvollen Worte
Liebe Franzi,
ich lasse mein Kind ziemlich schnell zuhause, wenn ich das Gefühl habe, dass sich da was anbahnt. Aber ich bin auch in der privilegierten Postion, das so spontan entscheiden zu können. Es kann sich einfach nicht jeder leisten, zu kündigen und sich etwas neues zu suchen. So wie Du das formuliert hast, muss sich das wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen, für die Mamis, die eben nicht bei jeder kleinen Rotznase zuhause bleiben können (über den massiven husten, den Du beschrieben hast, brauchen wir natürlich nicht zu sprechen) . Ja, kranke Kinder sind anstrengend und auch ich bekomme eine leichtes P in den Augen, wenn die anderen Kinder husten. Aber so wie Du es formuliert hast, klingt es wahnsinnig unfair den Eltern gegenüber, die versuchen alles zu geben und es anderen trotzdem nicht reicht.
Liebe Grüße,
Tanita
Hey Tanita, das tut mir leid das du es so gelesen hast. So war es definitiv nicht gemeint. Ich spreche nicht über jede Rotznase – die haben sie alle im Winter. Sondern über wirklich kranke Kinder. Weder dich noch irgend jemand anderen wollte ich damit verletzten und einen sicheren und gut bezahlen Job kündigen ist nicht leicht – das kann ich so absolut unterschreiben. Hin oder her – die Leidtragenden dieser Situation sollten einfach weder Kinder noch Erzieher sein, dabei bleibe ich.
Liebe Franzi,
Vielen lieben Dank für diesen tollen Beitrag! Ich bin Erzieherin in einer Krippe und leide unter genau diesem Problem! Andauernd bringen Eltern ihre halbtoten Kinder in die Kita, die ich dann den ganzen Tag auf dem Schoß habe und pflegen muss. Und die Kinder in meiner Krippe sind im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahre! Ich habe schon so viel erlebt: eine Mutter hat mir buchstäblich ihr schlafendes und schlaff auf den Armen hängendes Kind aufdrücken wollen, obwohl ich ihr am Vortag gesagt habe, ihr Kind habe Fieber und müsse zu Hause bleiben. Und wenn man die Eltern dann anruft und bittet, ihr Kind so schnell wie möglich abzuholen, dann kann das schon mal vier Stunden dauern, bis da jemand auftaucht. Wir dürfen Kinder sowieso nur abholen lassen, wenn sie über 38,5 Grad Fieber haben, erbrochen haben oder mehrmals hintereinander Durchfall hatten! Und dann werden sie am nächsten Tag wieder gebracht mit der Lieblingsfloskel: „Es zahnt nur gerade!“
Und auf die Kinderärzte bin ich eh super sauer: Kinder werden andauernd gesund geschrieben, obwohl sie das augenscheinlich NICHT sind und was soll ich dann noch machen?! Letztens der Oberhammer: in der Kita grassierte „Hand-Mund-Fuß“, eine unglaublich ansteckende Kinderkrankheit, die vor allem bei Erwachsenen sehr schmerzhaft und langwierig sein kann, und wir mussten viele Kinder nach Hause schicken. Eins aus meiner Gruppe kam am nächsten Tag mit einem Attest wieder auf dem stand: Diagnose Hand-Mund-Fuß, nicht ansteckend! Und dabei soll man bei Anzeichen dieser Krankheit eigentlich eine Woche zu Hause bleiben, da man super ansteckend ist. Das Ende vom Lied: viele Erzieher haben sich angesteckt, mussten lange zu Hause bleiben, die Kita wurde an einem Tag früher geschlossen und die Eltern haben sich beschwert!!!
Momentan bin ich nur von schlimm hustenden und schwer röchelnden Kindern umgeben (man fühlt sich wie von Zombies umgeben) und kann keines davon nach Hause schicken, obwohl ICH zu Hause bleiben würde, wenn es mir SO schlecht gehen würde. Aber das ist das praktische an Kindern unter drei: sie wehren sich nicht, wenn man sie abschiebt.
Und somit wird mein ohnehin schon anstrengender aber dennoch geliebter Job zum Horrortrip, denn ich muss nicht nur zwölf Kindern unter drei gerecht werden, nein, über die Hälfte davon ist meistens krank.
Ich hoffe, dass viele Eltern deinen Beitrag lesen und sich daran erinnern, warum sie Kinder haben wollten und was sie ihnen eigentlich bedeuten.
Lg Sarah
Mensch Sarah, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Was du da beschreibst klingt einfach nach Horror. Es tut mir sehr leid das du da durch musst und ja, ich hoffe auch ein wenig zum Umdenken anzuregen
So wahre Worte. Und ich fühle mich getröstet, dass eine außenstehende Mama erkennt, was Erzieher in Krippe und Kita jeden Tag leisten müssen. Ich bin selbst Erzieherin und Mama eines zweijährigen Sohnes. Aktuelle Situation in meiner Kita : Anfang des Jahres begann eine Scharlachwelle bei uns. Etliche Kinder krank. Viele blieben zu Hause, aber auch nicht wenige wurden trotz Symptome immer wieder in die Kita geschickt. Dann wurde auch mein Sohn krank. Ich ließ ihn natürlich zu Hause um ihn zu pflegen. An diesem Tag haben sich fünf andere Kollegen krank gemeldet. Zum Glück konnte mein Mann einspringen, um unseren Sohn zu pflegen. So bin ich also zur Arbeit. Am Anfang dieser Woche hatten wir acht kranke Erzieher. Die restlichen Kollegen mussten sich irgendwie mit den Kindern über Wasser halten. Sind wir mal ehrlich, wollen wir diese Situation für unsere Kinder?!? Und müssen wir uns wundern, dass immer weniger Menschen Erzieher werden wollen unter diesen Umständen.
Hallo! Du hast völlig Recht. Hatte ich schon nachbarskinder im Auto, die mir (wie dreijährige so sind) frei erzählt haben, dass sie Fieber hatren und von Mama lecker Saft bekomnen haben und dann doch in den Kindergarten gehen können. Juhuu. Da lob ich mir unsrren Naturkindergarten. Da schickt keiner seine Kinder mit Fieber hin, nicht bei – 2 Grad, und die Ansteckungsgefahr ist auch bei weitem geringer. Keine klassischen Türklinken, keinexengen Räume und viel frische Luft!
Hallo,
Ich stimme Dir zu. Wer krank ist gehört nach Hause.
Aber so einfach mit Job und zu Hause bleiben ist es nicht, Wie es hier dargestellt wird.
Ich arbeite im öffentlichen Dienst und werde von meinem Arbeitgeber freigestellt, wenn mein Kind krank ist…. unbezahlt, wie es der Gesetzgeber vorsieht… normalerweise übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung einen Teil des Verdienstausfalls…. aber: mein Kind musste über den Vater privat versichert werden. Auch das ist Gesetz in Deutschland. Ich erhalte keine finanzielle Entschädigung für die Tage, an denen ich zu Hause bin.
Vom kindsvater bin ich mittlerweile geschieden. Bin Alleinerziehend. Für mich ist es jedesmal ein finanzieller Einschnitt, wenn mein Sohn sich in der Kita mit dem nächsten Bazillus angesteckt hat… ich mache schon immer extra Überstunden, damit ich krankheitstage meines Sohnes ausgleichen kann.
Ich denke, dass ich mit dem Problem nicht alleine bin…. aus meiner Sicht müsste sich die Gesetzeslage ändern, damit man es sich finanziell auch leisten kann, sein krankes Kund zu versorgen!
Hallo.
Vielen Dank für diese offenen Worte und ich hoffe viele Eltern lesen dies und überdenken ihre Situation. Ich kann dem ganzen aus beiden Blickrichtungen nur zustimmen. Ich habe 3 Kinder und kenne die Lage der Eltern. Wir konnten unseren Kindern immer die Möglichkeit bieten zu Hause gesund zu werden, nicht zuletzt deshalb, weil ich mir eine Arbeit gesucht habe, die das ermöglichte. Finanziell war das nicht immer entspannt, aber wie haben uns bewusst für unsere Kinder entschieden und wer A sagt, muss auch B sagen.
Außerdem arbeite ich in einer Einrichtung. Der genannte Teufelskreis findet dort nicht nur für die Kinder statt, sondern auch für die Betreuer, denn diese stecken sich natürlich ebenso an. Das bedeutet, dass alle versuchen so lange wie möglich durchzuhalten, um den krankheitsbedingten Personalausfall zu überbrücken. Das Resultat davon ist, dass sich die eigene Familie permanent ansteckt und man irgendwann echt auf dem Zahnfleisch daher kommt. Über die Personalausfälle ärgern sich dann die Eltern am meisten, die ihre Kinder immer krank in die Kita schicken. Bitte bedenkt auch, dass eure kranken Kinder nach euch fragen und heim wollen und wir sie dann vertrösten müssen, bis wir euch erreichen, bzw bis ihr kommt. Da blutet mir echt oft das Herz. Wir sind leider keine Superheldinnen, auch wenn es sich manchmal echt so anfühlt, wenn wir den Spagat zwischen Kita und eigener Familie mal wieder hingekriegt haben.
Also bitte, liebe Eltern, es ist für alle Beteiligten das Allerbeste, wenn sich kranke Kinder zu Hause erholen dürfen.
Gute und schnelle Erholung für alle, die es mal wieder erwischt hat. 😉
Liebe Sonni, danke für deine sehr wahren und ehrlichen Worte. Das kann ich nur fett unterstreichen und habe es direkt mal in meiner Instagram Story geteilt. Ich hoffe es erreicht viele Eltern. Ihr Erzieher macht einen krassen Job, auf so vielen Ebenen die man als Eltern so oft nicht sieht. Danke dafür!
Was für wahre Worte. Gerader in dieser neuen Woche, es ist Montag sind wir alle noch krank mit einem grippevirus inkl Halsschmerzen, mitgebracht von meinen beiden jüngsten aus dem Kindergarten. Dazu muss ich sagen das mein Mann und ich 7 Kinder haben und im Moment alle flach liegen und ich selber auch total krank versuche am Abgrund meiner Kräfte alle gesund zu pflegen. Es ist einfach teilweise unverantwortlich wie manche Eltern ihr krankes Kind mit husten und Fieber in die Kita bringen können. Auch wenn sie arbeiten müssen was ich verstehen kann, braucht dieses kranke Kind Pflege und zu Wendung der Eltern und nicht der Erzieherin im Kindergarten. Wir haben das Privileg das wir selbstständig sind aber trotzdem muss ich arbeiten, denn die Papiere auf meinem Schreibtisch erledigen sich nicht selber. Ich habe meinen Mann aus dem Schlafzimmer geschickt damit er sich nicht auch noch ansteckt denn er muss noch härter arbeiten als ich. Und so sieht es aus, die Kinder gehen selten einen Monat durchweg in Schule und Kindergarten, da sie sich ständig bei jemanden anstecken dessen Eltern unverantwortlich sind!!!! Würde mein Kind niemal krank zur Schule oder Kita schicken.